8 février 2008
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12:00
So, auch der letzte Rallyeteilnehmer ist angekommen, Susanne vom SanoViaBlog hat heute mit einem Tag Verspätung ihren Beitrag eingereicht, sich aber mit einem originellen Etikett freigekauft, das man am besten in seinem Kühlschrank bewundert oder auf der winterlichen Terrasse. Obwohl, im Norden sind 12°C vielleicht schon Frühling.
Die Teilnehmer waren zum Teil schon im Januar gestartet, für lamiacucina kein Wunder, handelte es sich bei seinem wunderschönen Etikett doch um einen Eiswein!
Auch Martin Barz von berlinkitchen startete am letzten Januartag mit einem Madiran und Erigone aus der griechischen Mythologie.Da er früh gestartet ist, findet man den Artikel jetzt, indem man den Namen des Weins Erigone in die Suchmaske seiner Seite eingibt:-).
Dann kündigte Bernhard Fiedler an, dass die Weinrallye aus Zeitgründen leider ohne ihn stattfinden musste, zumal er auch seinen Opus One 1990 nicht opfern wollte, um einen Freund nicht zu vergrätzen, aber vielleicht liefert er uns doch irgendwann einmal die versprochene Abhandlung über die Entwicklung der österreichischen Etiketten in den letzten Jahrzehnten oder mehr zu seiner Initiative Art Meets Red.
Vinissimus fragt sich ob es eine Korrelation zwischen der Gestaltung und dem eigentlichen Produkt gibt - verweist auf Versuche aus Österreich und bedauert in der modernen Designlandschaft das Fehlen von Humor und Augenzwinkern. Die findet man reichlich auf seinem Beispiel, dem Climbing Shiraz 2005 von Cumulus Wines, Orange, Australien.
Bei den Bildergeschichten von Harald vom Weingut Steffens-Keß treffe ich auf einen guten Bekannten, Marc Valette vom Weingut Canet-Valette, 20 km südlich von Lisson und seinen Wein Ivresses 2006, AOC Saint Chinian. Auch wenn Harald Marcs Konterfei etwas merkwürdig vorkommt, kann ich zur Erklärung nur sagen, dass Marc wohl eher mit Freunden am Tresen (zinc) diskutiert, als im Smoking herumzulaufen - und ivresses können eben alle Arten von Räuschen sein.
Sabrina und Simon von CulinariaCuriosum begeistern sich für die Etiketten von Bonny Doon und stellen uns mit Cardinal Zin 2003, Le Cigare Volant 2002 aus Californien und einem Portugiesen von der Quinta do Passadouro 2005 gleich 3 internationale Flaschen und ihre besonderen Etiketten vor.
Bei Lars von schreiberswein begegnet uns einer der wenigen deutschen Weine dieser Rallye, wen wunderts, dass er zwar aus dem Rheingau, dort aber aus Anthony's Garage Winery stammt und auf den schönen Namen Pearls and Roses hört. "Here comes the sun" singt unser Verkoster, damit ist wohl alles gesagt.
Christoph Raffelt macht seinem Gewerbe der visuellen Kommunikation als Augenmensch alle Ehre, indem er sich zwischen Trasch und Anspruch schließlich doch für graphisch ausgestaltete Etiketten entscheidet, und jede Menge möglicher Kandidaten Revue passieren läßt, um sich schließlich für den Geol 2005 von Tomas Cusiné aus Spanien zu entscheiden, den er auch mit ins Bett nimmt...
Christian von Wein Podcast, vermutlich einer der jüngsten Teilnehmer, von der Fachhochschule in Geisenheim ist der einzige Teilnehmer, der das Etikettentrinken im klassischen Sinn gewählt hat. Dank eines Seminars über Super Premium Weine im Rahmen seiner Ausbildung berichtet er von der Verkostung von 4 dieser Weine, darunter ein Penfold Grange 1999 und ein Antonori Salaia aus dem gleichen Jahrgang aus der Toscana. Außergewöhnlich fand er sie alle, aber Weltklasse?
Niko von den gleichnamigen Weinwelten liefert uns the most sexiest pin up wine mit Sugar Babe, ebenfalls von Anthony Hammond aus dem Rheingau und legt zum Ausgleich noch einen Fabelhaft 2005 von Niepoort aus dem Douro in Portugal dazu, der gleich bei mehreren Teilnehmern als schon klassisches Musterbeispiel eines originellen Etiketts genannt wurde. Mit Lars teilt er offensichtlich die typisch männliche Vorliebe für Pink:-).
Wolf von Hausmannskost fand Eiche, innen und außen bei seinem Weinhändler bei diesem herbstlich gewandeten Etikett des Dogajolo IGT 2003 aus Italien, der auch Thomas, wie man später sehen wird, ins Auge stach.
Peter Kaul vom Kaulweinblog findet auch Eichenholzflair, obwohl was anderes draufsteht bei einem Unoaked Chardonnay 2005 Montana East Coast aus Neuseeland und nimmt uns bei dieser Gelegenheit mit auf eine Reise nach Malborough...
Alexander und Juja Risma von verkostet.de schreiben auch über den äußeren Schein. Zu den Etiketten und ihren Weinen gibt es gleich die Anekdote der Entdeckung dieser geglückten Verbindung einer verschrobenen Winzerfamilie aus dem Wallis mit einer jungen Kunststudentin. Heraus kam eine ganze Serie von guten und originell verpackten Weinen der Familie Caldelari aus Salgesch im Oberwallis, Schweiz.
Charles Buganowski hat uns einen interessanten Wein gecastet, dessen Etikett sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Deep Blue von Tesch ist eine Spätlese trocken von 2006, bei deren Beschreibung man auch seine Allgemeinbildung um die lateinische Bezeichnung von Cassis bereichern kann - auch hier kommt zum Schluss noch Pink ins Spiel, und sei's auch nur mit der zum Wein empfohenen Hörprobe (leider nur mit i-tunes).
Mathias Metze von Viva-Vino holt uns (hoffentlich) Biowein aus dem Keller. Er untersucht drei verschiedene Stile, um zu überprüfen, ob man eine Konkordanz zwischen Wein und Etikett finden kann. Einen Riesling Kabinett feinherb 2006 von Heyl zu Herrnheim, einen Jasci 2006 Montepulciano D'Abruzzo und eine Syrah der Bodega Ruiz Villoneva 2002 aus der Mancha, Spanien. Nachdem die Konkordanz zu seiner Zufriedenheit festgestellt werden konnte, widmet er sich in lockererer Umgebung einem guten Bio-Essen.
So gestärkt wechselt er den Hut und liefert uns in seinem San Lorenzo Blog einen Nicht-Beitrag, mit dem er gerne eine ausführlichere Diskussion zum Sinn und Unsinn von Etiketten anzetteln möchte.
Ein newcomer, der aus Yakarta teilnimmt, Rainer Adam, der als themanfrommoselriver blogt, schreibt nicht nur über Moselwein, sondern besitzt auch Weinberge in Victoria Australien, wo man sich bald auf die neue Ernte vorbereitet. Von ihm erfährt man nicht nur interessantes über den Grund von vorübergehenden Versorgungsschwierigkeiten im indonesischen Weinhandel, sonden lernt auch - aus seiner Kellerreserve - den Rees Miller Estate 2004 Cotton's Pinch Merlot kennen aus der Upper Goulburn Wine Region. Brush up your English!
Thomas Günther von weinverkostungen widmet sich als einziger ganz den critter-labels, den tierischen Weinetiketten und wirft die Frage auf, warum so viele Haustiere auf Weinetiketten? Ich glaube, Svetlana hat in ihrem Kommentar die Lösung schon gefunden!
Thomas vom Winzerblog hat im Selbsttest Jacques Weindepot durcheilt, um endlich einmal Weine nur nach Ausstattung zu erwerben. Ihn überkam dabei die Erkenntnis, wie wunderbar das Leben eines Etikettentrinkers doch sein muss, der sich über keine der üblichen Fragen, die den Weinliebhaber sonst umtreiben, mehr Sorgen machen muss. Er stellt uns 4 Weine in Aussicht, die er, wenn er als rasender Reporter wieder weniger unter Zeitdruck steht, auch zu verkosten verspricht. Zunächst den Chardonnay 2006 fut de chêne von der Domaine Bosquet aus Frankreich, zu der ich ihm schon den Tip geben kann, dass bosquet auf deutsch kleines Wäldchen heißt (und vielleicht im Süden aus Eichen besteht), der Fassausbau hat da aber sicher auch Pate gestanden. Wir hören den Fachmann, wenn er über Nassleimetiketten im Gegensatz zu Selbstklebetechnik dissertiert, bevor ihn der Frank Potts 2005 Bleasdale Longhorne Creek aus Australien fragen läßt, ob es verkaufsfördernd sein könnte, wenn der Winzer sein Foto auf's Etikett setzt, bevor er sich zu seinem Favoriten, dem schon oben bei Wolf erwähnten Dagojolo, diesmal 2006 aus Italien bekennt. Seinen 4. Einkauf, ein badischer Weißburgunder von 2002 sollte man selbst entdecken.
In meinem eigenen Beitrag habe ich einen Carignan Rendez-vous avec le soleil 2002 vom Clos du Gravillas in Saint Jean de Minervois, Vin de Pays aus dem Languedoc vorgestellt, den ich ausschließlich wegen des Etiketts erstanden hatte. Heute war er noch wesentlich besser, da langsam auf Zimmertemperatur, als während der Verkostung am Computer, die ich Mittwoch Abend auf den letzten Drücker durchgezogen habe:-) Und natürlich ging mir heute den ganzen Nachmittag im Weinberg das Chanson von Trenet nicht mehr aus dem Kopf.
Svetlana von myexperience4you hat wie schon beim letzten Mal wieder eine Art kulinarisches Gesamtkunstwerk abgeliefert, in dem nach den Vorworten zum Entrée ein Mionetto Novello 2007 aus Venetien in Italien als Apetitöffner gereicht wird, bevor der Gracher Himmelreich Riesling Kabinett aus der Kollektion vom Weingut Heribert Kerpen, MoselSaar-Ruver sich bei Hauptgang und Nachspeise als recht unterschiedlicher Begleiter erweist. Der Beitrag klingt aus zum brazil-jazz von Helena Noguerra und wir fühlen uns nach der Conclusio voll befriedigt.
Ich bin neu hier stellt sich Markus Pflugbeil von weintagebuch ("beta") von pflugblatt.de vor. Und dann holt er aus einer längst vergessenen Kiste im Keller den Tentacão der Casa Ermelinda Freitas, Pamela DOC aus Portugal vor. Das Etikett spielt wohl mit dem Namen der Rebsorte Tinto Cão und Tentacão = Versuchung , die auf dem Etikett sehr schön umgesetzt ist. Eine amüsant geschriebne online-verkostung zwischen Scanner und Computer.
3 vor 12 kam dann noch der Beitrag von Theo von gumina.de - Notizen für Genießer. Bloggen auf den letzten Drücker stand auch bei ihm an - unterstützt von Kellermeister Thomas berichtet er vom gemeinsamen brainstorming und er erlaubt uns sogar einen Blick auf sein eigenes kreatives Etikett.
Gerne hätte ich hier jetzt auch noch ein wenig Statistik betrieben und die 8. Weinrallye auch mit Zahlen ausgewertet, (24 Beiträge, 3 neue Teilnehmer, 23 Weine direkt verkostet, 31 Etiketten plus viele Hinweise auf weitere, 3 x Niepoort genannt, also Spitzenreiter, 2 x Dagojolo - 4 Deutsche, 3 Franzosen, der Rest aus aller, oft der neuen, Welt).
Aber zum Abschluß dieser Zusammenfassung fürchte ich, dass meine verbleibende Energie nicht mehr reicht, um nach journalistisch einwandfreien und unwiderlegbaren Kriterien vorzugehen (und anders wäre im Moment ja schlecht:-). Auch für den Vergleich mit den Ergebnissen der französischen Blogger der Vendredis du Vin werde ich wohl erst wieder Kraft schöpfen müssen...
Auf jeden Fall möchte ich allen Teilnehmern der 8. Weinrallye, ob alten Hasen oder Neulingen, herzlich danken: es war ein großes Vergnügen, sich durch all diese Beiträge hindurch zu arbeiten und ich habe viele anregende Gedanken und Fragestellungen darin gefunden. Und auch für's Auge gab es viel zu sehn.
Ich gebe jetzt den Staffelstab weiter an Harald Steffens vom Weingut Steffens-Kess, der hier das Thema für die Weinrallye # 9 verraten wird und begebe mich wieder in meinen Weinberg.
Die Teilnehmer waren zum Teil schon im Januar gestartet, für lamiacucina kein Wunder, handelte es sich bei seinem wunderschönen Etikett doch um einen Eiswein!
Auch Martin Barz von berlinkitchen startete am letzten Januartag mit einem Madiran und Erigone aus der griechischen Mythologie.Da er früh gestartet ist, findet man den Artikel jetzt, indem man den Namen des Weins Erigone in die Suchmaske seiner Seite eingibt:-).
Dann kündigte Bernhard Fiedler an, dass die Weinrallye aus Zeitgründen leider ohne ihn stattfinden musste, zumal er auch seinen Opus One 1990 nicht opfern wollte, um einen Freund nicht zu vergrätzen, aber vielleicht liefert er uns doch irgendwann einmal die versprochene Abhandlung über die Entwicklung der österreichischen Etiketten in den letzten Jahrzehnten oder mehr zu seiner Initiative Art Meets Red.
Vinissimus fragt sich ob es eine Korrelation zwischen der Gestaltung und dem eigentlichen Produkt gibt - verweist auf Versuche aus Österreich und bedauert in der modernen Designlandschaft das Fehlen von Humor und Augenzwinkern. Die findet man reichlich auf seinem Beispiel, dem Climbing Shiraz 2005 von Cumulus Wines, Orange, Australien.
Bei den Bildergeschichten von Harald vom Weingut Steffens-Keß treffe ich auf einen guten Bekannten, Marc Valette vom Weingut Canet-Valette, 20 km südlich von Lisson und seinen Wein Ivresses 2006, AOC Saint Chinian. Auch wenn Harald Marcs Konterfei etwas merkwürdig vorkommt, kann ich zur Erklärung nur sagen, dass Marc wohl eher mit Freunden am Tresen (zinc) diskutiert, als im Smoking herumzulaufen - und ivresses können eben alle Arten von Räuschen sein.
Sabrina und Simon von CulinariaCuriosum begeistern sich für die Etiketten von Bonny Doon und stellen uns mit Cardinal Zin 2003, Le Cigare Volant 2002 aus Californien und einem Portugiesen von der Quinta do Passadouro 2005 gleich 3 internationale Flaschen und ihre besonderen Etiketten vor.
Bei Lars von schreiberswein begegnet uns einer der wenigen deutschen Weine dieser Rallye, wen wunderts, dass er zwar aus dem Rheingau, dort aber aus Anthony's Garage Winery stammt und auf den schönen Namen Pearls and Roses hört. "Here comes the sun" singt unser Verkoster, damit ist wohl alles gesagt.
Christoph Raffelt macht seinem Gewerbe der visuellen Kommunikation als Augenmensch alle Ehre, indem er sich zwischen Trasch und Anspruch schließlich doch für graphisch ausgestaltete Etiketten entscheidet, und jede Menge möglicher Kandidaten Revue passieren läßt, um sich schließlich für den Geol 2005 von Tomas Cusiné aus Spanien zu entscheiden, den er auch mit ins Bett nimmt...
Christian von Wein Podcast, vermutlich einer der jüngsten Teilnehmer, von der Fachhochschule in Geisenheim ist der einzige Teilnehmer, der das Etikettentrinken im klassischen Sinn gewählt hat. Dank eines Seminars über Super Premium Weine im Rahmen seiner Ausbildung berichtet er von der Verkostung von 4 dieser Weine, darunter ein Penfold Grange 1999 und ein Antonori Salaia aus dem gleichen Jahrgang aus der Toscana. Außergewöhnlich fand er sie alle, aber Weltklasse?
Niko von den gleichnamigen Weinwelten liefert uns the most sexiest pin up wine mit Sugar Babe, ebenfalls von Anthony Hammond aus dem Rheingau und legt zum Ausgleich noch einen Fabelhaft 2005 von Niepoort aus dem Douro in Portugal dazu, der gleich bei mehreren Teilnehmern als schon klassisches Musterbeispiel eines originellen Etiketts genannt wurde. Mit Lars teilt er offensichtlich die typisch männliche Vorliebe für Pink:-).
Wolf von Hausmannskost fand Eiche, innen und außen bei seinem Weinhändler bei diesem herbstlich gewandeten Etikett des Dogajolo IGT 2003 aus Italien, der auch Thomas, wie man später sehen wird, ins Auge stach.
Peter Kaul vom Kaulweinblog findet auch Eichenholzflair, obwohl was anderes draufsteht bei einem Unoaked Chardonnay 2005 Montana East Coast aus Neuseeland und nimmt uns bei dieser Gelegenheit mit auf eine Reise nach Malborough...
Alexander und Juja Risma von verkostet.de schreiben auch über den äußeren Schein. Zu den Etiketten und ihren Weinen gibt es gleich die Anekdote der Entdeckung dieser geglückten Verbindung einer verschrobenen Winzerfamilie aus dem Wallis mit einer jungen Kunststudentin. Heraus kam eine ganze Serie von guten und originell verpackten Weinen der Familie Caldelari aus Salgesch im Oberwallis, Schweiz.
Charles Buganowski hat uns einen interessanten Wein gecastet, dessen Etikett sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Deep Blue von Tesch ist eine Spätlese trocken von 2006, bei deren Beschreibung man auch seine Allgemeinbildung um die lateinische Bezeichnung von Cassis bereichern kann - auch hier kommt zum Schluss noch Pink ins Spiel, und sei's auch nur mit der zum Wein empfohenen Hörprobe (leider nur mit i-tunes).
Mathias Metze von Viva-Vino holt uns (hoffentlich) Biowein aus dem Keller. Er untersucht drei verschiedene Stile, um zu überprüfen, ob man eine Konkordanz zwischen Wein und Etikett finden kann. Einen Riesling Kabinett feinherb 2006 von Heyl zu Herrnheim, einen Jasci 2006 Montepulciano D'Abruzzo und eine Syrah der Bodega Ruiz Villoneva 2002 aus der Mancha, Spanien. Nachdem die Konkordanz zu seiner Zufriedenheit festgestellt werden konnte, widmet er sich in lockererer Umgebung einem guten Bio-Essen.
So gestärkt wechselt er den Hut und liefert uns in seinem San Lorenzo Blog einen Nicht-Beitrag, mit dem er gerne eine ausführlichere Diskussion zum Sinn und Unsinn von Etiketten anzetteln möchte.
Ein newcomer, der aus Yakarta teilnimmt, Rainer Adam, der als themanfrommoselriver blogt, schreibt nicht nur über Moselwein, sondern besitzt auch Weinberge in Victoria Australien, wo man sich bald auf die neue Ernte vorbereitet. Von ihm erfährt man nicht nur interessantes über den Grund von vorübergehenden Versorgungsschwierigkeiten im indonesischen Weinhandel, sonden lernt auch - aus seiner Kellerreserve - den Rees Miller Estate 2004 Cotton's Pinch Merlot kennen aus der Upper Goulburn Wine Region. Brush up your English!
Thomas Günther von weinverkostungen widmet sich als einziger ganz den critter-labels, den tierischen Weinetiketten und wirft die Frage auf, warum so viele Haustiere auf Weinetiketten? Ich glaube, Svetlana hat in ihrem Kommentar die Lösung schon gefunden!
Thomas vom Winzerblog hat im Selbsttest Jacques Weindepot durcheilt, um endlich einmal Weine nur nach Ausstattung zu erwerben. Ihn überkam dabei die Erkenntnis, wie wunderbar das Leben eines Etikettentrinkers doch sein muss, der sich über keine der üblichen Fragen, die den Weinliebhaber sonst umtreiben, mehr Sorgen machen muss. Er stellt uns 4 Weine in Aussicht, die er, wenn er als rasender Reporter wieder weniger unter Zeitdruck steht, auch zu verkosten verspricht. Zunächst den Chardonnay 2006 fut de chêne von der Domaine Bosquet aus Frankreich, zu der ich ihm schon den Tip geben kann, dass bosquet auf deutsch kleines Wäldchen heißt (und vielleicht im Süden aus Eichen besteht), der Fassausbau hat da aber sicher auch Pate gestanden. Wir hören den Fachmann, wenn er über Nassleimetiketten im Gegensatz zu Selbstklebetechnik dissertiert, bevor ihn der Frank Potts 2005 Bleasdale Longhorne Creek aus Australien fragen läßt, ob es verkaufsfördernd sein könnte, wenn der Winzer sein Foto auf's Etikett setzt, bevor er sich zu seinem Favoriten, dem schon oben bei Wolf erwähnten Dagojolo, diesmal 2006 aus Italien bekennt. Seinen 4. Einkauf, ein badischer Weißburgunder von 2002 sollte man selbst entdecken.
In meinem eigenen Beitrag habe ich einen Carignan Rendez-vous avec le soleil 2002 vom Clos du Gravillas in Saint Jean de Minervois, Vin de Pays aus dem Languedoc vorgestellt, den ich ausschließlich wegen des Etiketts erstanden hatte. Heute war er noch wesentlich besser, da langsam auf Zimmertemperatur, als während der Verkostung am Computer, die ich Mittwoch Abend auf den letzten Drücker durchgezogen habe:-) Und natürlich ging mir heute den ganzen Nachmittag im Weinberg das Chanson von Trenet nicht mehr aus dem Kopf.
Svetlana von myexperience4you hat wie schon beim letzten Mal wieder eine Art kulinarisches Gesamtkunstwerk abgeliefert, in dem nach den Vorworten zum Entrée ein Mionetto Novello 2007 aus Venetien in Italien als Apetitöffner gereicht wird, bevor der Gracher Himmelreich Riesling Kabinett aus der Kollektion vom Weingut Heribert Kerpen, MoselSaar-Ruver sich bei Hauptgang und Nachspeise als recht unterschiedlicher Begleiter erweist. Der Beitrag klingt aus zum brazil-jazz von Helena Noguerra und wir fühlen uns nach der Conclusio voll befriedigt.
Ich bin neu hier stellt sich Markus Pflugbeil von weintagebuch ("beta") von pflugblatt.de vor. Und dann holt er aus einer längst vergessenen Kiste im Keller den Tentacão der Casa Ermelinda Freitas, Pamela DOC aus Portugal vor. Das Etikett spielt wohl mit dem Namen der Rebsorte Tinto Cão und Tentacão = Versuchung , die auf dem Etikett sehr schön umgesetzt ist. Eine amüsant geschriebne online-verkostung zwischen Scanner und Computer.
3 vor 12 kam dann noch der Beitrag von Theo von gumina.de - Notizen für Genießer. Bloggen auf den letzten Drücker stand auch bei ihm an - unterstützt von Kellermeister Thomas berichtet er vom gemeinsamen brainstorming und er erlaubt uns sogar einen Blick auf sein eigenes kreatives Etikett.
Gerne hätte ich hier jetzt auch noch ein wenig Statistik betrieben und die 8. Weinrallye auch mit Zahlen ausgewertet, (24 Beiträge, 3 neue Teilnehmer, 23 Weine direkt verkostet, 31 Etiketten plus viele Hinweise auf weitere, 3 x Niepoort genannt, also Spitzenreiter, 2 x Dagojolo - 4 Deutsche, 3 Franzosen, der Rest aus aller, oft der neuen, Welt).
Aber zum Abschluß dieser Zusammenfassung fürchte ich, dass meine verbleibende Energie nicht mehr reicht, um nach journalistisch einwandfreien und unwiderlegbaren Kriterien vorzugehen (und anders wäre im Moment ja schlecht:-). Auch für den Vergleich mit den Ergebnissen der französischen Blogger der Vendredis du Vin werde ich wohl erst wieder Kraft schöpfen müssen...
Auf jeden Fall möchte ich allen Teilnehmern der 8. Weinrallye, ob alten Hasen oder Neulingen, herzlich danken: es war ein großes Vergnügen, sich durch all diese Beiträge hindurch zu arbeiten und ich habe viele anregende Gedanken und Fragestellungen darin gefunden. Und auch für's Auge gab es viel zu sehn.
Ich gebe jetzt den Staffelstab weiter an Harald Steffens vom Weingut Steffens-Kess, der hier das Thema für die Weinrallye # 9 verraten wird und begebe mich wieder in meinen Weinberg.