Die Weinernte ist beendet - unsere Rücken und Muskeln haben sich langsam erholt. Nur Klaus trainiert noch seinen Bizeps beim täglichen Stampfen des Tresterhuts. So nennt man die Mischung aus Rappen, Häuten und Kernen, die von der Kraft der Gärgase nach oben zu einem Stopfen oder "Hut" verdichtet werden und die es regelmäßig wieder in Kontakt zum flüssigen Teil der Maische zu bringen gilt.
Die bereits kühlen Nächte erlauben weiter ganz traditionell mit unserem "No Watt" System zu arbeiten, da die niedrigeren Nachttemperaturen ein Überhitzen der Maische in den Edelstahltanks auf natürliche Weise verhindern.
Die letzten Blüten sprenkeln den Wegrand mit ihren Farben - blau, gelb, zart lila, heben sie sich vor dem varientenreichen Brauntönen des bereits gefallenen Laubs und vom Schieferboden ab.
Diejenigen, die schon ihren Zyklus beendet haben, fallen weniger ins Auge. Aber wenn man sie von nahem betrachtet, enthüllen sie eine andere Art von Schönheit in den geometrischen, verschlungenen Mustern der vielfältigen Formen ihrer Samen, die ihr Fortleben und neue Blütenpracht im nächsten Frühjahr garantieren. Wilde Karotten, Cyste de Montpellier, Ginster und zahlreiche kleine lila Blütenträger, deren Namen mir nicht bekannt sind ...
Die nächste Ernte, die ansteht: Kastanien und Maronen, wird gut werden. In diesem Jahr habe ich ihre Entwicklung von den ersten diskreten Blüten mit ihrem alles betäubenden speziellen Duft über die winzigen Fruchtembrionen bis hin zu den Stachelkapseln, die sich langsam öffnen, um ihre Früchte bald fallen zu lassen, verfolgt.
Feigen, saftig frisch oder bereits halb am Baum getrocknet, voller Aroma, die letzten Brombeeren, natürlich Weintrauben, Sorben, die birnenförmigen Früchte des Speierlings , die sich in diesem Jahr rar machen, Oliven, die man jetzt einlegen kann, die bei uns aber erst im Dezember reif für die Gewinnung von Olivenöl geerntet werden, Chilischoten, die in Ketten trocknen und Granatäpfel, die aufgeplatz ein willkommener Leckerbissen für unsere Vögel sind - die Natur zeigt sich noch einmal von ihrer großzügigen Seite in diesem Herbst.
Es fehlen bisher nur die Pilze in dieser Aufzählung, für sie war es bisher noch zu trocken, aber wer weiß, vielleicht wird schon der nächste Regen sie wieder so zahlreich wie letztes Jahr aus dem Boden locken... der Herbst hat ja gerade erst begonnen.
Verkostung Vinisud Off:
Die WinzerBlogger
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