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12 janvier 2008 6 12 /01 /janvier /2008 18:04

Nach den letzten Artikeln könnte der Eindruck entstanden sein, dass  die Winzerin nur noch auf virtuellen Weinrallye-Reisen unterwegs ist. Eine ganz reale Reise steht zwar unmittelbar bevor - es geht nächste Woche wieder für ein paar Tage nach Düsseldorf - trotzdem ist zu Hause jetzt natürlich die Zeit des Winterschnitts  angebrochen. Eine der arbeitsintensivsten Tätigkeiten im Weinberg, die bis Ende März abgeschlossen sein sollte.

Der Vorteil eines Blogarchivs ist es, dass  man bei solchen immer wieder zu einer bestimmten Saison anstehenden Arbeiten auf eben diese Archive verweisen kann. Alles, was es so im allgemeinen dazu zu sagen gibt, habe ich also hier im November 2006 unter der Überschrift Winterschnitt im Weinberg schon gesagt.

Auch bei den deutschen Winzerkollegen sind natürlich entsprechende, gut dokumentierte Artikel zu finden. So kann ich hier auch wieder auf den Winzerblog verweisen, der hier darüber berichtet und, wie immer,  viele interessante Links zusammengetragen hat.

Der Rebschnitt beginnt mit dem Vorschnitt, das heißt dem Kürzen der inzwischen von ihren Blättern befreiten Triebe des letzten Jahres. Dabei werden diese Triebe erst einmal sommarisch auf ca. 15 cm gekürzt, das macht den Rebstock übersichtlicher für die anschließende Feinarbeit beim eigentlichen Schnitt.

Diese Vorarbeit geht am schnellsten mit der kleinen Rebschere von statten, die nur mit einer Hand geführt wird und so die zweite für das Ziehen und Gruppieren der Reiser freiläßt.


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Man sieht deutlich, dass mir dieses robuste Modell schon seit vielen Jahren gute Dienste leistet.

Bei Drahverspannung erlaubt der Vorschnitt, erst einmal all den Wildwuchs aus den Drähten zu ziehen und auch in unseren Feldern mit den Einzelstöcken und den Gobelets gehört diese Vorarbeit und das anschließende, mühsame Aufsammeln des Rebholzes zu den notwendigen Vorbereitungen, um vor allen weiteren Arbeiten zunächst gründlich im Weinberg aufzuräumen.

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Viele Jahre hindurch habe ich dann anschließend mit der klassischen zweihändigen Rebschere gearbeitet, die für mich immer noch das flexibelste und eleganteste Werkzeug ist. Nur meine wiederholten und immer schlimmer werdenden Handgelenkschmerzen haben mich dazu bringen können, sie durch eine akubetriebene elektrische Rebschere zu ersetzen.

Ähnlich wie an den Komfort im Auto (Servolenkung und ABS) gewöhnt man sich aber auch hier an die neue Technik und inzwischen bin ich stolz, dass das Model meiner Wahl auch in Tests besonders gut abgeschnitten hat. Ich kann die Öffnung der Klingen durch einfachen Knopfdruck größer stellen und so auch dickeres Holz mühelos schneiden. Eine weitere Besonderheit meines Electrocoup-Models besteht  darin, dass es eine Art Verzögerungsstufe beim Abdrücken hat, die es erlaubt, den Schnittansatz fast so gut wie mit der mechanischen Rebschere zu präzisieren und nicht gleich alles im Hauruckverfahren abzurasieren (wie Thomas so schön maliziös berichtet: manchmal inklusive der Finger).

Leider gibt es zu dieser Arbeit immer noch keine Livebilder der Winzerin. Aber auf dieser Seite des Herstellers kann man das Model studieren und sogar hier ein Flash-Video sehen, das die Schere in Aktion zeigt. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht halb so schnell bin, die der Herr in dem Film!

Sollte mich Klaus nach meiner Rückkehr aus Deutschland einmal mit dem Fotoaparat in den Weinberg begleiten, liefere ich die Bilder meiner Performanz aber gerne später nach.

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Hier nun zum Abschluss das Bild eines Weinstockes (Mourvèdre für den Clos des Cèdres) nach vollendetem Winterschnitt: 3 Äste mit je einem Pfropfen, an dem ich ein freies Auge gelassen habe. Im Idealfall ergibt das 6 neue Rebtriebe für das neue Jahr, an denen maximal 6 Trauben wachsen sollten.

Was darüber hinausgeht, wird im Frühjahr beim Austrieb als "Geiztrieb" behandelt und abgestreift oder, falls das Jahr wirklich zu wuchskräftig großzügig ist, später als Grünernte ausgedünnt.



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commentaires

T
Ist da etwa was Blühendes im letzten Foto, Löwenzahn?Sowas haben wir hier in D nicht, grrr...Ich komme zu Dir... ;-)
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I
Kein Grund zu Neid, Theo - das Foto ist "geschummelt" und stammt aus dem letzten Frühjahr - obwohl hier schon die Krokusse sprießen und auch die Mimosen ihre Blütendolden deutlich erkennen lassen:-))Vom Wetter in D werde ich mich ja dann ab morgen selber überzeugen können - vielleicht sollte ich doch statt meiner täglichen Birkenstock die Gummistiefel einpacken!

Unser Blog soll Ihnen die Gelegenheit geben, rund ums Jahr an den aktuellen Arbeiten auf unserem kleinen Gut in Südfrankreich teilzunehmen. Unsere Webseite stellt uns zwar bereits in drei Sprachen vor, aber wie viele Webseiten, ist sie eher statisch aufgebaut. Ein Blog  (es gibt ihn schon in Französisch: hier) erlaubt hingegen, viel spontaner, aktueller und auch weitläufiger über das, was wir tun, was uns bewegt und wofür wir uns sonst noch interessieren, zu schreiben.

Begleiten Sie mich also auf dem Weg durchs Winzerjahr. Hinterlassen Sie Ihre Kommentare oder stellen Ihre Fragen, damit aus diesem Blog ein lebendiges Kommunikationsmittel wird.

Ihre Iris Rutz-Rudel


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