750 grammes
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23 avril 2014 3 23 /04 /avril /2014 12:42

auch wenn es nach so vielen Jahren manchmal so scheint, als sei alles schon einmal... ja eigentlich seit dem ersten Artikel dieses Blogs vor fast 9 Jahren unzählige Male bereits erzählt, beschrieben, fotografiert und hier veröffentlicht worden, so lehrt mich doch jedes Jahr, dass die Arbeit immer wieder neu beginnt und so wie der Wein ja zum größten teil im Weinberg bestimmt wird, nach den Planungen des Winzers, der rodet, pflanzt, auswählt, hegt und pflegt und dabei schon so viele Parameter zur Wahl hat, dass er - wie hier in Frankreich - durchaus als Faktor des so oft zu eingeengt gebrauchten Terroir-Begriffes mit eingerechnet werden kann - so spielt - und das kann jeder nachvollziehen, vor allem das nicht nur allmählich - siehe Klimaerwärmung - sondern oft auch jährlich - wenn nicht gar täglich wechselnde Wetter eine entscheidende Rolle, die es zu beachten/erdulden und manchmal auch zu erleiden gilt - und der Link aus 2010 zeigt, dass da auch der Monat Mai noch durchaus seine Kapriolen schlagen kann.

2014 - nach einem sehr milden Winter, der nur im Dezember des vorjahres einige wenige, leichte Frosttage bereithielt - ist da wieder ein gutes Beispiel. Und auch wenn der Winterschnitt bei recht warmen Temperaturen recht zügig voranging, hat ein eher feuchter Frühling mit kühlen Nächten den Austrieb an unseren Hängen doch noch auf ein normales Maß und Datum zurück gebracht.

Gleiches läßt sich allerding nicht für den Rest der Flora sagen - das Gras war lange nicht grüner, die Vegetation, beflügelt durch die im Boden vorhandenen Wasserreserven und frühsommerliche Temperaturen im April, spriesst mit Macht und es wird Zeit, so schnell wie möglich die Sense zu schwingen - bzw, da sie ja motorgetrieben ist, sie anzuwerfen und in geduldiger und ermüdender Kleinarbeit die Weinstöcke mitten in diesem grünen Meer wieder sichtbar zu machen, damit bald alles wieder so ordentlich aussieht, wie auf den im alten Artikel zu besichtigenden Bildern... und wie sich das Jahr 2014 anläßt, wird das "Alles sauber" wohl dieses Jahr mehrfach erklingen müssen - ein erster Durchgang im Mai - und je nach der weiteren Entwicklung unseres Mikroklimas vielleicht dieses Jahr im Juli schon ein zweites Mal. - Das kostet den Mietsenser Kraft und die Winzerin muss tiefer in die nicht sehr gefüllte Kasse greifen - so viel zu denen, die uns so schnell und 08/15 unsere Betriebskosten vorrechnen wollen - hier wird eben nicht mit der Giftspritze auf schon weitgehend sterilisierten Böden gearbeitet...

Und neben dieser Kraftanstrengung bleibt noch genügend Arbeit für die "kleinen Hände" - les petites mains, wie man hier sagt: die überflüssigen Knospen an den Rebstämmen und schon bald sprißenden Geiztriebe ausbrechen, damit die Kraft des steigenden Saftes sich in den im Winter ausgewählten Trieben mit ihren Fruchtansätzen, die unsere erhoffte Etragsmenge repräsentieren, konzentriert -  je nach Wetterlage und Krankheitsdruck zeitnah und möglichst präventiv die wenigen Hilfsmittel einsetzen, die wir uns erlauben: Netzschwefel und Kupferkalk - letzteren in immer homeopatischenen Dosen, um die Akkumulation im Boden und die Blockierung der hilfreichen Mikroorganismen zu vermeiden - und immer wieder der Blick zum Himmel und auf die Wettervorhersage - und die, die ihren Glauben nicht verloren haben, haben sicher auch schon das eine oder andere Mal gebetet, wenn Gewitter- und Hagelwolken am Horizont standen - uns bleibt da nur Daumen drücken...

Aber heute ist der Himmel frisch gewaschen blau über der liegenden Frau gegenüber - also genieße wir den warmen Sonnentag und träumen von einem guten Jahrgang 2014 - vielleicht wirkt das ja als self fullfilling prophecy :-)


Rosen-femme-couchee-Avril-2014.jpg

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10 janvier 2013 4 10 /01 /janvier /2013 08:18

Wir feiern gerne einen neuen Anfang - und begleiten ihn, wie an jedem 1. Januar, mit unseren besten Wünschen -

 

sonnenaufgang-Montpellier-voeux.jpg

 

und für mich beginnt dann auch kurz darauf immer ein neues Lebensjahr - noch einmal vielen Dank an alle, deren gute Wünsche mich durchs Jahr begleiten werden - 


auch im Weinberg ist es ja die Zeit eines neuen Anfang , der Winterschnitt der Reben , der immer wieder kehrend, einen Teil der nächsten Ernte im Herbst schon jetzt  bestimmt.

Und wie jede Arbeit im Weinberg, ist auch der Rebschnitt (und der Schneider) stark vom jeweils herrschenden Wetter abhängig und beeinflußt....

Und da beschehrte mir das neue Jahr erst einmal ideale Bedingungen - wunderschön, sonnig unter strahlend blauem Himmel, traumhafte Bedingungen, um in die Terassen zu steigen, Rebschere in der Hand (respektive auf dem Rücken) - 

 

veste.jpg

 

Und auch wenn die traditionelle rot-karierte warme Jacke in der Morgenkühle oder an starken Windtagen noch angebracht scheint, landet sie doch bald auf einem Rebstecken - und wenn ich von Zeit zu Zeit den Kopf hebe, um den Rücken zu strecken, ist es wieder eine ungetrübte Freude, den Blick weit über das Tal und die gegenüber loiegenden Berge schweifen zu lassen - eine Aussicht, die sich immer mehr weitet, je höher ich bei meiner Arbeit aufsteige. 

 

jusqu-au-bout.jpg

 

In der Ferne steigen leichte Rauchfahnen auf, da wohnen unsere Freunde, die jetzt in ihren Esskastanienwäldern aufräumen - bald werden diese "Rauchzeichen" auch auf meiner Seite erwiedert werden, wenn es daran geht, die Bündel des Rebholzes vom vorigen Jahr zu verbrennen - und so kann man sich auch auf Entfernung ohne moderne Kommunikationsmittel verbunden fühlen - vielleicht sollten wir uns einen gemeinsamen Kode zulegen... 

 

vue vers l'Espinouse

 

Neuanfang und ewige Wiederkehr - beides verbindet sich im jährlichen Zyklus - und in diesem Jahr, stand der Beginn unter guten Vorzeichen. Möge es so bleiben...für mich, für die Reben und für alle Freunde von Lisson!

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22 février 2011 2 22 /02 /février /2011 10:22

 

Der Winter, bis Ende März, wo hoffentlich dann der Frühling endlich da sein wird, ist bei uns Winzern dem Rebschnitt gewidmet. Und auch wenn jeder Rebstock anders ist und seine individuelle Behandlung fordert, ist der Ablauf doch immer wieder gleich.
Deshalb erlaube ich mir, einen älteren Artikel, der das gut zusammenfasst, aus meinen eigenen Archiven zu holen, selbst die Einleitung ist auch in diesem Jahr noch / wieder aktuel - der geneigte Leser dieses Winzertagebuchs möge mir also die ökonomische Copy-Paste-Methode verzeihen - den Originalartikel findet man hier, die Zustimmung der Autorin wurde eingeholt.
Nur das mit dem Wetter und dem Sonnenschein stimmt leider in diesem Jahr nicht so ganz: immer noch eher feucht-kalt mit vielen Schauern und Wind, die die Arbeit noch nicht zum Vergnügen machen...
Zitat Anfang:
"Nach einem  ausgedehnten, teils interessanten, teils befremdenden aber auch amüsanten längeren Ausflug in die Welt der deutschen Weinblogger, sei's als Beobachter ihrer Querelen, sei's als rasender Weinrallyereporter, ist jetzt wieder Ruhe in Lisson eingekehrt und die Winzerin widmet sich ihren eigentlichen Aufgaben.

Zum Glück ist das schöne Wetter auch zurück - also Rendez-vous avec le Soleil beim Winterschnitt im Weinberg. 


Rebschnitt 1

Über den Ablauf dieser zeitaufwändigen Arbeit, bei der man eine der wichtigsten Grundlagen für  die Qualität des kommenden Jahrgangs legt, habe ich ja schon Anfang Januar berichtet.  Da gibt es auch Links auf frühere Artikel zu diesem Thema und Quellen bei anderen Winzerbloggern.

Seit gestern gibt es aber zum erstem Mal auch Fotos  davon. Alle vorausgehenden Versuche, mit Rechts zu schneiden und mit Links  gleichzeitig die Raiser und  die Kamera zu halten und dabei etwas anderes als ein Stück  Ärmel oder eine Schuhspitze  aufs Bild zu bannen, schlugen in den vergangenen Jahren kläglich fehl.

Diesmal unterbracht Klaus freundlicherweise  kurz seine Holzfällerarbeiten  im benachbarten Grüneichenwäldchen , um mich auf frischer Tat im Bild festzuhalten.


undefined

Ich arbeite, wie schon berichtet, mit einer elektrischen Rebschere der Firma Electrocoup (und bekomme für diese Schleichwerbung keinerlei Rabatte oder Sonderklicks:-)). Sie wird  mit Akupacks betrieben wird, die man wie einen kleiner Rucksack auf den Rücken schnallt und für ungefähr 8 Stunden Autonimie garantieren, ehe man sie wieder aufladen muss. Vorne hängt, wie beim Sherif im wilden Westen  ein Lederhalfter am Gürtel, in das man die Schere stecken kann, wenn man mal ein paar Schritte läuft, um  den Rücken zu strecken.

Winterschnitt taille

Meine Haltung auf den Fotos ist natürlich besonders schlecht fürs Kreuz und geradezu unprofessionell - auch bei geringen Steigungen sollte man sich immer unterhalb des Rebstockes positionieren und so gegen den Hang geneigt arbeiten, um den Rücken zu schonen.  Aber was tut man nicht alles für eine Fotosession...

Wie schon im Januarartikel erklärt, forme ich hier nach dem Gobelet- oder Becherschnitt. Man sieht auch am nicht gestutzten Rebstock hinter mir, dass es sich beim Mourvèdre um eine Rebsorte mit sehr wenig biegsamen, aufrecht wachsenden Ruten handelt, weshalb man hier auch auf jede Form von Stütze oder Anbinden verzichten kann. Man muss bei solchen Rebsorten nicht fürchten, dass die Ruten mit den Blättern später am Boden liegen und so die weiteren Arbeiten behindern, wie z.B. das regelmäßige Sensen unserer Dauerbegrünung, den Durchgang für eventuell notwendige Spritzungen oder auch, ganz am Ende, die Ernte.

Die im Idealfall auf 5 bis 6 fruchttragende Ruten beschränkten Weinpflanzen sind durch diese aufrechte Haltung auch immer ideal durchlüftet, so dass keine Staunässe entsteht und eventuelle Feuchtigkeit nach Regen schnell wieder abtrocknet. Das spart Spritzmittel und ermöglicht in trockenen Jahren, wie z.B. 2007, mit nur einer Kupferkalkspritzung im Juli die Pflanzen ausreichend zu schützen - in nördlicheren oder westlicheren Breiten ( Champagne oder Bordeaux) konnten die Kollegen im letzten Jahr in ihren regengebeutelten Weinfeldern mit starkem Befall von falschem Mehltau nur davon träumen.


Mourvedre

Hier ein schön offen geformter Stock, an dem man deutlich sieht, dass das Innere für die spätere Sonneneinstrahlung und damit für eine maximale Fotosynthese gut geöffnet ist.

Der kurze Anschnitt ist auf dem letzten Foto dieser Serie gut zu erkennen. Ich schneide  so, dass über dem schlafenden Auge an der Basis des Pfropfens ein freies Auge für den zweiten Fruchtreiser bleibt.


courson Pfropfen

Damit sind von meiner Seite die Weichen für die angestrebte Ertragsmenge gestellt - den Rest bestimmt das Klima des Jahrgangs. Nach unserer Erfahrung sollte man beim Mourvèdre eine Etragsmenge von 20 bis 25 hl pro Hektar nicht übersteigen, wenn man konzentrierte Weine mit hoher Lagerfähigkeit für den Barriqueausbau anstrebt, wie sie auch von den besseren Traditionsgütern in Bandol gemacht werden.

Mourvèdre gehört seit einigen Jahren auch zu den Verbesserungs-Rebsorten (cépages améliorateurs) der meisten hiesigen AOCs, wie Saint Chinian, Faugères und generell die Weine der Coteaux du Languedoc. Die Rebsorten Mourvèdre, Syrah, Grenache und Lledoner Pelut  müssen  mindestens 40% (seit 2005 50%) der Anbaufläche eines AOC Winzers ausmachen und neben den traditionellen Rebsorten Carignan und Cinsault auch zu entsprechenden Mindestanteilen (Mourvèdre mindestens 5%) in die Mischsätze (Assemblages) aufgenommen werden. Reine Rebsortenweine, wie wir sie in Lisson oft aus 100% Pinot Noir oder 100% Mourvèdre erarbeiten, sind vom AOC ausgeschlossen und müssen als Vin de Pays oder, wie in Lisson, als Vin de (très bonne) Table gekennzeichnet werden. "  
Ende des Zitats!

Im ursprünglichen Artikel folgten am Ende noch ein paar Zahlen zu den Verdienstmöglichkeiten französischer Winzer,  bei unterschiedlichen Ertragsmengen als AOC oder Vin de Pays, die ich hier weglasse, weil mir meine Arbeit keine Zeit ließ, die Angaben zu aktualisieren und das durch entsprechende Recherchen mit Quellenangaben zu untermauern - aber rosig sieht es immer noch nicht aus... soviel steht fest.


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24 septembre 2010 5 24 /09 /septembre /2010 17:06

Vor drei Tagen hat endlich die Weinernte 2010 in Lisson beginnen können - der Mourvèdre hinterm Haus war reif genug - und wie ja die Erfahrung zu genüge gezeigt hat, war jetzt beim Einbringen Eile geboten.

 

Mourvèdre 3. Tag

 

Und so wurden zwei Tage zügig die schönen Trauben geschnitten, von Hand natürlich, in den Eimer gelegt und dann am Feldrand über den Elektozaun hinweg sanft in Kisten gesammelt, mit denen sie dann zum Haus hinunter transportiert werden konnten.

 

Der Wettergott war uns gnädig - brennend heiß am ersten und angenehm bedeeckt am zweiten Tag - und dann kurz vor Schluss kam er doch noch, der angekündigte Regen....

 

Es fehlten nur ganz wenige Stöcke, oben rechts - nicht weit vom schützenden Wald entfernt -  nach unruhiger Nacht ging es mit leichter Sorge heute noch einmal hinauf, um zu sehen, ob es nicht doch noch unerwünschten Besuch gegeben hat...

 

Und siehe da: es gab ein paar Wühlstellen, aber die Trauben waren unversehrt - eine Stunde Arbeit im auffrischenden Wind - und sie standen zum Abtransport bereit, die drei letzten Kisten dieses ersten Ernteabschnittes:

 

drei

drei...

 

zwei

 

... zwei ...

 

eins

 

... eins ...

 

und  damit für heute.... Alles meins ... und nicht Schweins...:-)))

 


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6 août 2010 5 06 /08 /août /2010 17:13

nein, keine neue Cuvée de Lisson, wir bleiben bei unserer bevorzugten Farbe für unsere Weine tiefrot und dicht, manchmal fast schwarz - aber im Weinberg beginnt langsam die sehnlichst erwartete Transformation.

 

In unseren Rebfeldern, die weder geköpft noch ringsum beschnitten oder ausgedünnt wurden, denn wir gehen davon aus, dass die Reben durch die Tatsache, dass wir keine künstlichen Dünger eintragen und einen recht strengen Winterschnitt durchführen, schon genug in ihrer natürlichen Wuchs- und Wucherkraft eingeschränkt wurden, grünt es prächtig. Nach einem schwierigen Start in nasskalten Frühjahr und einer langen Hitzeperiode im Juli waren die Pflanzen allerdings auch froh, vom ausgiebigen Regen vor ein paar Tagen profitieren zu können. 

 

pas étêté

 

Die Farbe ist also noch sehr schön, es ist eine Freude, das satte Grün zu sehen, das Blattwerk, das in diesem Jahr noch keine Spritzung gegen Mildiou erhalten hat. Etwas weniger stolz bin ich auf die Tatsache, dass mich das naßkalte-unbeständige Wetter in Mai und Anfang Juni daran gehindert hat, wie sonst eine Bestäubung mit Schwefelpuder zum Zeitpunkt der Blüte vorzunehmen, kurz bevor ich nach Deutschland reisen mußte. Das hätte verhindert, bei meiner Rückkehr  Spuren von Oidium auf den jungen Trauben einiger Cabernetreben auf den schmalen Terrasses der Échelles zu finden, die wegen des morgendlichen Schattens der hohen  Mauern schlechter abtrocknen....  

 

vierge de traitement pour l'instantschöne Traube 2010 ohne Spuren von Spritzmittel

 

um aber nun den Titel des heutigen Artikels zu rechtfertigen, und das haben Kenner sicher schon erraten, hier die Bilder der ersten Trauben, bei denen die Veraison eingesetzt hat: die ersten Beeren, die ihre Farbe von weiß (das ja in Wirklichkeit immer grün ist) zu rot vollzogen haben: 

 

véraison Pinot 2010

 

hier eine Pinot Traube im Clos du Curé, ganz oben auf dem Berg

 

véraison Mourvèdre 2010

 

aber auch einige Beeren der Mourvèdretraube, einer normalerweise eher sehr spät reifenden Traubensorte, die unseren Clos des Cèdres ausmacht, zeigen sich bereits. 

 

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20 juillet 2010 2 20 /07 /juillet /2010 15:44

bis zur Weinernte wird noch einige Zeit vergehen - und vorher wagt in diesem Jahr wohl kaum ein Winzer, Prognosen über den Jahrgang abzugeben... aber diese Parzellen und Weinstöcke waren heute doch ein erfreulicher Anblick, wenn ich an die schwierigen Wetterverhältnisse dieses Frühjahrs und den kühlen, regnerischen Sommerbeginn zurückdenke, der meiner überstürzten Abreise nach Düsseldorf vorausging... 

 

vigne juillet 2010

auf das Bild klicken für eine größere Ansicht

Nur erstaunlich wenige Spuren von Verrieselung der Trauben, angesichts des extrem instabilen Wetters während der Blüte - auch so gut wie keine Spuren von Mehltau (Mildiou), wenn man bedenkt, dass der Weinberg in diesem Jahr von uns noch kein einziges Mal mit Kupferkalk gesprüht wurde. ... Einziges, bisher zu konstatierndes Problem: das kalt-feuchte Wetter  vor meiner Abreise erlaubte es nicht, rechtzeitig wie sonst üblich mit Schwefelpuder gegen den falschen Mehltau (oidium) zu sprühen, der nur wirkt, wenn die Temperatur anschließend auf mindestens 25 °C ansteigt ... einige Trauben auf den engen Terrassenenden weisen nun den entsprechenden Pilzbefall auf...

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24 mai 2010 1 24 /05 /mai /2010 13:39

Feiertage haben ja was schönes - kein Einkaufsstress, denn die Läden sind selbst in Frankreich an zweiten Feiertagen oft geschlossen...die Mailbox fast leer...


aber als Selbstständiger ist man ja Herr seiner Arbeitszeit und als Winzer richtet sich die eben eher nach der Natur und dem Wetterbericht - und die bestimmen im Moment beide, dass der nächste Feiertag wohl erst bei der nächsten Regenfront einzulegen ist - zumindest was die Arbeit im Weinberg anbelangt.

 

Heute sieht das so aus:


 

météo lundi de pentecôte 2010

 

Volle Sonne und leichter Wind aus Ost-Süd-Ost vom Mittelmeer - da werden aus den angekündigten 25°C oben auf dem Berg leicht gefühlte 30°C - und schon jammert der so lange kältegebeutelte Landmensch über den Schweiß, der ihm bei der gebückten Feinarbeit an den wenigsten schon zum teil freigesensten Rebstöcken von der Stirne rinnt - und erinnert sich, ob er will oder nicht, an die Zeilen aus Schillers Glocke aus lang zurückliegenden Schulzeiten...

 

Die Geiztriebe, also beim Schnitt ungeplante Seitentriebe an den Stämmen der Rebstöcke werden von Hand entfernt - hier und da kommt auch noch die Rebschere zum Einsatz, um einen vergessenen Trieb vom Vorjahr, der sich beim Winterschnitt im Bewuchs versteckte oder eine zu dicht am Stamm wachsende Dorne oder Schlingpflanze zu entfernen, die der Senser übersehen.

Pinot Mai 2010 ebourgeonnage

Und heute fehlen auch die paar Wolken am Himmel, die vor zwei Tagen noch für etwas Frische sorgten, also freue ich mich nach der Nachmittagsschicht schon auf den Abstieg und die verdiente Erholung auf dem Récamier im "Sommersalon", den wir schließlich doch wieder einweihen konnten...

 

ist gut ruhn

vielleicht komme ich dort dann auch endlich dazu, meinen wieder einmal verspäteten Beitrag zur Weinrallye # 33 zu schreiben.


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13 mai 2010 4 13 /05 /mai /2010 18:47

Seit der Betreuung der letzten Weinrallye im April herrscht große Ruhe im Blog. Das heißt aber nicht, dass auch im Weingut eine Erholungspause eingetreten ist. Im Gegenteil, wie jedes Jahr um diese Zeit, herrscht Hochbetrieb im Weinberg.

 

Und dabei spielt natürlich das Wetter, das den Landwirt im allgemeinen und den Winzer im besonderen ja immer beschäftigt, mal wieder eine entscheidende Rolle. Auch die Kollegen können ein Lied davon singen, wie Bernhard Fiedler, mein Kollege aus Österreich. Bei ihm sieht es noch ganz gut aus, auch die Kollegen von der Mosel beschweren sich eher über Spätschäden, die mit der langen Kälteperiode im vergangenen Winter zusammenhängen und noch nicht über aktuelle Schlechtwetterlagen.

 

Auch in Frankreich findet man seit einigen Tagen Berichte über die Auswirkungen der Kältewelle im Winter, so ist der Austrieb in Burgund in einigen Gegenden arg in Mitleidenschafft gezogen worden.

 

Die hatte auch zu einem generell im Vergleich zu 2008 z.B. um 2 Wochen verspäteten Start der Reben geführt, den sie aber nach scheinbar endgültigen Einzug des Frühlings im April dann schnell aufzuholen schienen.

 

Cabernet

Die Baby-Trauben zeigten sich bald, wie hier bei unserem Cabernet Sauvignon, oder auch beim immer frühen Chenin:

 

Chenin 22 avril 2010

 

Und da der Boden genügend Feuchtigkeit in Reserve hatte, immerhin hatten wir 4 mal Schnee in diesem Winter, startete dann auch die Dauerbegrünung unseres Weinberges voll durch - und macht die Sensearbeit wieder einmal zu einem Wettlauf gegen die Uhr:

 

gérer l'enherbement à bout de bras

Wie immer stand das Gras im tiefgründigsten Weinberg direkt am Fuß des Hügels hinterm Haus am höchsten, also wurde dort miot der anstrengenden Arbeit begonnen - und die Mourvèdre Rebstöcke danken es uns schon:

 

fauché mourvedre mai 2010

Aber auch oben am Berg gibt es besonders üppigen Bewuchs im Clos du Curé, also geht die Arbeit dort weiter:

 

nettoyage Clos du Curé mai 2010

Eine erste Terrasse ist sauber, aber allein vom Pinot gibt es noch 4 weitere - und dann kommen die "Leitern" der Echelles de Lisson dran, ehe es zur Arena des Clos des Cèdres geht - und wahrscheinlich hinterm Haus wieder angefangen werden muss...

 

premier terrasse Curé propre Mai 2010 Clos du Curé, 1. Terrasse sauber


Was uns mehr Sorgen macht, ist aber ein unerwarteter Kälteeinbruch Anfang Mai - Schnee auf den Bergen gegenüber und kalte Regenstürme im Tal... die Eisheiligen ließen grüßen...

 

neige cactus 4 mai 2010

Auch in anderen Weinbaugebieten des Südens, wie im Roussillon, klagen die Winzer über Schäden, die in den sonnenverwöhnten Weinbergen vom bis zu 130 km starken Sturmböen verursacht wurden. Und überall klagen die Kollegen, dass die niedrigen Temperaturen und die hohe Feuchtigkeit wohl wieder zu einem heftigen Kampf gegen die dadurch geförderten Pilzkrankheiten führen werden.  Frühe Spritzungen sind angesagt, ob nun mit Pflanzenextrakten, wie bei den Biodynamikern oder im Bioanbau mit Schwefel und Kupferkalk oder im integrierten und konventionellen Anbau (hier oft als "lutte raisonnée" zertifiziert - umweltschonend....) mit systemischen Spritzmitteln, die in die Zellen der Pflanzen eindringen und so auch bei heftigeren Niederschlägen nicht abgewaschen werden können.

 

Wir hoffen natürlich, dass das Wetter sich wieder wendet und uns ein zügiges Arbeiten im Weinberg erlaubt - heute wurde ich wieder nach zwei Stunden auf dem Berg von heftigen Regenböen hinunter gejagt...gerade noch genug Zeit, um unterwegs eine der schönen Blüten des wilden Knoblauchs zu fotografieren, ehe sie der Sense zum Opfer fällt..

 

ail sauvage

Auch die Tomaten, die ich am letzten Sonntag auf dem jährlichen Pflanzenmarkt in Olargues gekauft habe (wie immer eine bunte Mischung alter Sorten in allen Farben, die ein Biogärtner vorgezogen hat:-), warten jetzt im Garten sehnsüchtig auf Wärme und Sonnenschein...

 




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28 août 2009 5 28 /08 /août /2009 18:42
Eine Diashow, die mehr sagt, als alle Worte:



auf das Bild klicken!

zu spät für: Côt, Pinot et Merlot - noch nicht reif genug: Cabernets, Mourvèdre, petit Verdot...


kein Kommentar!

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3 juin 2009 3 03 /06 /juin /2009 17:15
Nach einer vorübergehenden Gewitterfront am Pfingstwochenende, die uns zum Glück nur Regen und keinen Hagel brachte, ist es jetzt erst mal für eine paar Tage wieder schön geworden. Also war ein Gang durch den Weinberg angesetzt, um den Gesundheitszustand der Rebstöcke zu kontrollieren und zu sehen, wie weit inzwischen die Blüte gediehen ist.   Wie immer als erste hatten schon vor ein paar Tagen unsere verstreuten Chenin-Reben begonnen, schüchtern gefolgt von Cabernet Franc und Côt und natürlich dem immer frühreifen Pinot Noir des Clos du Curé.


Mourvèdre 1. Juni 2009 und unsere Sonnenpanele.


Das Licht war besonders schön, die wenigen Wolken, die der leichte Nord-West-Wind über den Himmel trieb, brachten noch mehr Relief ins Bild - und wie andere Kollegen an diesem Tag, konnte ich nicht widerstehen, diese schönen frischen Rebstöcke zu verewigen, von denen wir alle hoffen, dass sie uns bis zur Ernte die besten Trauben für den neuen Jahrgang geben werden.

Wie meine Kollegin Corinne Comme war auch ich wieder fasziniert vom Charme der Ranken, mit denen sich die Rebensprossen gen Himmel strecken, wie in einem ewigen Tanz.


Pinot -Clos du Curé


Cabernet Franc - Échelles de Lisson


Chenin hinterm Haus

Und natürlich habe ich auch die ersten Blüten aufgenommen - wir wünschen ihnen (und uns) eine stabile Wetterlage in den kommenden Tagen und Wochen, damit sie sich alle in kleine, gesunde Trauben verwandeln können...


Blüte Pinot Noir 1. Juni 2009

Und um diesen Pfingstspaziergang abzuschließen, hier noch ein Blick auf Olargues, weit unten im Tal,, aufgenommen neben einem der vielen blühenden Ginstersträucher:



Die Säuberung der Parzellen mit der Motorsense, wie jedes Jahr, und das Ausbrechen der Geiztriebe und der überflüssigen Triebe an den Weinstöcken, die für ein besser durchlüftetes Klima ider Reben sorgen, werden uns in den kommenden Tagen und Wochen noch weiter beschäftigen. Bis zur Ernte verlangt der Weinberg unsere ganze Aufmerksamkeit und Arbeitskraft, wenn wir auf einen guten Jahrgang zählen wollen.



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Unser Blog soll Ihnen die Gelegenheit geben, rund ums Jahr an den aktuellen Arbeiten auf unserem kleinen Gut in Südfrankreich teilzunehmen. Unsere Webseite stellt uns zwar bereits in drei Sprachen vor, aber wie viele Webseiten, ist sie eher statisch aufgebaut. Ein Blog  (es gibt ihn schon in Französisch: hier) erlaubt hingegen, viel spontaner, aktueller und auch weitläufiger über das, was wir tun, was uns bewegt und wofür wir uns sonst noch interessieren, zu schreiben.

Begleiten Sie mich also auf dem Weg durchs Winzerjahr. Hinterlassen Sie Ihre Kommentare oder stellen Ihre Fragen, damit aus diesem Blog ein lebendiges Kommunikationsmittel wird.

Ihre Iris Rutz-Rudel


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