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10 juillet 2007 2 10 /07 /juillet /2007 18:19
weinrallye-200.jpg

Ich starte mit leichter Verspätung, denn wie der Winzerblogger und Initiator dieser ersten Weinrallye schon mitteilte, waren die ersten Beiträge zur soeben aus der Taufe gehobenen Weinrallye, der deutschen Version des Wine blogging Wednesday oder der französischen Vendredis du Vin, schon kurz nach Mitternacht auf der Piste.

Nun, für mich wäre es beinahe ein Fehlstart geworden. Inselweine sind in Frankreich eher selten. ( Inzwischen weiß ich dank Mario Scheuermann, dass es mehrere Inselweine in der Girondemündung gibt - die Weinrallye bildet). Die Weine der Domaine Courtade von der Insel Porquerolle findet man leichter auf der Prowein in Düsseldorf als bei einem hiesigen Cavistes (französische Weinhändler). Weine von Inseln in Binnenseen sind mir nicht geläufig und dann bleibt eigentlich nur noch Korsika, la Corse, l’Ile de la Beauté, die Insel der Schönheit, mit ihrem recht gespaltenen Verhältnis zum französischen Festland.
Von genau dieser Insel glaubte ich noch eine Flasche köstlichen Muskatweins im Keller zu haben, den ich heute pünktlich zur Weinralley und für die zum Essen eingeladenen Besucher öffnen wollte. Das wären zwei Fliegen mit einer Klappe gewesen, ein frischer Beitrag und ein geteiltes Trinkvergnügen.

Leider gab es die erhoffte Flasche nicht mehr – sie muss einem früheren Anlass zu geteilter Freude zum Opfer gefallen sein – und so wollte ich schon fast enttäuscht aufgeben, wäre mir nicht im letzten Moment und ganz hinten unten im Kellerregal eine etwas verdächtige, staubbedeckte Flasche in die Hände gefallen.

Von der Form her fast etwas zu dekorativ, um bei mir gleich Vertrauen zu erwecken, muss es sich um ein Geschenk handeln. Eher die Sorte, die man zwar noch lange gerne als Wasserkaraffe verwendet, über deren Inhalt man aber meist schnell hinweggeht. Aber keine Vorurteile, vielleicht ist dieser Rosé „Viva Corsica“ Mis en bouteille à la propriété, Vin de Corse, Appellation de Corse contrôlée /AOC) von 1999 ja doch etwas mehr Aufmerksamkeit wert.

Immerhin verrät mir das Rückenetikett, dass es sich um einen Wein der Cave Saint Antoine, also einer Winzergenossenschaft, handelt, die sich bei Ghisonaccia befindet. Und diese Kellerei, die 400 ha Weinberge umfasst, hat immerhin auch eine Internetseite, die es sogar in deutscher Fassung gibt, was bei französischen Winzern nicht unbedingt gang und gäbe ist, da sie meist davon überzeugt sind, „die Deutschen“ verstünden eh alle genug Englisch, um auf diese Marketinganstrengung verzichten zu können.

Der Korken war wohl nicht für eine so lange Verschlusszeit gedacht – eher kurz und klein und aus einer Art Pressspänen zusammengeklebt, verschließt er zwar noch dicht, fühlt sich dann aber doch verdächtig krümelig an.


Glas-ros---Corse.jpg

Immerhin ist die Farbe für einen Rosé sogar recht kräftig, der optische Aspekt noch klar. Leichte Fruchtaromen steigen noch aus dem Glas in die Nase und im Geschmack verteidigt sich dieser Wein mit seinen 12,5° noch recht gut. Natürlich fehlt es ihm nach so langer Lagerung (immerhin fast 8 Jahre) an fruchtiger Frische, aber zu einem Barbecue kann man ihn durchaus noch trinken.

Die Rebsorte heißt übrigens  Sciaccarellu und ist eine korsische Spezialität, die aufgrund ihrer geringen Farbintensität gerne für Roséweine verwendet wird.

Vin-Corse-Flasche-Glas.jpg

Und die Flasche mit dem korsischen Kopf im Relief, die laut Webseite tatsächlich als Karaffe vorgesehen ist, wird sicher bei den Gästen heute Abend einen Liebhaber finden, bei dem sie noch lange für Wasser oder losen Wein ihren Dienst tun wird.


125px-Flag-of-Corsica.svg.png



Im Verlauf des weiteren Abends wird es übrigens noch ein  paar andere „Inselweine“ geben, die aber vielleicht keine Gnade vor dem Herrn des Reglements gefunden hätten. Ich habe einen Rolle und eine Cuvée Terrasses von Château Coujan vorgesehen, die ja bekanntlich aus den Überresten einer alten Koralleninsel (Ile de Corail)  aus dem Helvetischen Meer des Jura  wachsen...


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