Unser Weingut im Jahreslauf: Winzers Freud und Leid, vom Krieg mit Papieren und Wildschweinen, guten Tropfen, guten Freunden, guten Büchern, guten Ideen und allem, was unser Herz erfreut.
das schöne Logo ist von Christoph Raffelt von Originalverkorkt:-), danke für's Ausleihen!
So, jetzt ist sie aber endgültig zuende, diese Weinrallye # 32, zu der ich hier aufgerufen hatte, nach dem Motto: diesmal kein Beschaffungsstress. Verfolgen konnte man sie ja auf meinem Blog schon die ganze Woche, ebenfalls auf Facebook, wo es inzwischen auch eine Gruppe gleichen Namens für die Kommunikation rund um die zukünftigen Weinrallyes gibt. Anmelden dazu sollte man sich aber weiter bei Thomas vom Winzerblog, dem Gründer der Weinrallye, bei dem man auch alle Regeln nachlesen kann und vorfühlen kann, wenn man gerne mal selber Gastgeber einer Weinrallye auf seinem eigenen Blog sein möchte. Er kordiniert dann die Daten.
Nach der originellen Weinrallye #31 zum Thema Faszination Wein, die Bernhard Fiedler vom We(in)blog Fiedler - auch ein Winzerblogger - so magistral und engagiert auf seinem Blog ausgerichtet, vorbereitet, begleitet und zusammengefaßt hat, wage ich mich kaum an meine Zusammenfassung...
Also erst mal die etwas über den Daumen gepeilte Statistik: wenn ich niemanden vergessen habe, so wartn es diesmal 27 Teilnehmer, die in 32 veröffentlichten Beiträgen gut 3 Dutzend Weine zum Thema verkostet und vorgestellt haben.
Dafür erst einmal allen Weinbloggern meinen herzlichen Dank - ihr habt mich mit Euren Meldungen und Links ganz schön in Atem gehalten, beinahe wäre mein eigener Beitrag dabei auf der Strecke geblieben, so viel Interessantes und Schönes ist Euch zum Thema Pinot Noir - Spätburgunder eingefallen!
Manche waren zum ersten Mal am Start, wie auch Peter Züllig, mit seinem Gastbeitrag auf meinem Blog, der uns gleich nicht nur zur Ernte in einen schweizer Wingert, sondern mitten in eine Hochburg des Pinot alisa Blauburgunder in die Bündner Herrschaft mitnahm, aus der auch noch so manche andere Flasche während der Rallye kommen sollte.
So zum Beispiel auch der Gantenbein von 1999, der zu Roberts Lieblingspinots gehört, wie er uns auf lamiacucina wieder wunderbar fotografiert vorstellte.
Aber auch Dominik Vombach von Ecowine ist inzwischen den schweizer Weinen verfallen, ebenfalls mit einem Wein aus der Bündner Herrschaft, aus Malans.
Auch Mathias Metze von Social Wine wollte einen Malanser probieren, kam aber zu spät, wie er uns anschaulich berichtet..
Und auch wenn Peter Kaul vom Kaulweinblog uns in seinem ersten Beitrag einen guten Überblick über die Verbreitung der Rebsorte in der ganzen Welt gab, die zeigte, dass man überall fündig werden konnte, und selbst dann im zweiten Beitrag genüsslich von den drei zur Kommunion von Tochter Emiline getrunkenen Burgundern aus Frankreich berichtete, so blieben die Pinots aus dem Mutterland der Rebsorte doch minoritär in diesem Rennen, auch wenn sie im Laufe der Initiation so manches Weinliebhabers eine große Rolle gespielt haben, wie die Lektüre eurer Beiträge zeigt.
Gerade noch Clemens Gerke probierte noch einen Pinot aus Rully (bitte auf seinem Blog runterscrollen, um den Artikel zu finden).
Überhaupt gab es außer in die Schweiz, nur wenige Grenzüberschreitungen:
Christoph Raffelt vom Blog Originalverkorkt versuchte es mit einem Wein einer sonst von ihm sehr geschätzten Winzerin aus dem Alto Adige, von Elena Walch, war dann aber von der Flasche eher enttäuscht und entschädigte sich und uns mit der anschließenden genüsslichen Verkostung des Rhini 2009 von Ziereisen in Baden.
Umgekehrt ging es Wolf Hosbach von der Hausmannskost, dem der fränkische Erdbeerbonbon von der Winzergenossenschaft Nordheim 2003 eher zu süß war, der dann aber noch einmal sein Glück versuchte und auch fand, mit Paul Flora und einem Pinot Noir aus dem Alto Adige von Trattmann von 2006.
Über den großen Teich wagten sich nur zwei Weinblogger: Pivu von Six-to-nine, schon in den 90gern amerikaerfahren, geht in diesem Sommer Sideways und verspricht sich davon neue Einblicke in Pinot aus Übersee, vor allem aus Santa Barbara.
Nur die Weinlounge Hamburg wagt sich an ein fülliges Kraftpaket aus Mounterey mit der 2006 Pinot silver edition von Francis Ford Coppola.
Und Peter Jakob, alias Marco Datini fordert uns gleich zu einer Reise durchs wilde Pinotistan auf...
Bleibe im Lande und nähre Dich redlich!
Alle anderen folgten diesem Motto und wählten Deutsche Spätburgunder, auch wenn manchmal Pinot auf dem Etikett steht: heimischer Spätburgunder aus deutschen Landen, dem sie alle bedeutende Fortschritte - nicht nur beim Image - in den letzten Jahren bestätigen konnten.
Was früher im Ruf stand, ich zitiere: flach, blass und säuerlich zu sein, hat sich gemausert. Große Gewächse von der Ahr und aus Baden zeigen Eleganz und Komplexität, auch Deutsche Winzer können der Diva in Weinberg, Keller und Glas bei Beachtung des Terroirs Tiefe Vielschichtigkeit und Eleganz abgewinnen. Spätburgunder, die den Vergleich zu den Pinots aus Burgund, hier häufig als "Weine für erfahrene Weintrinker mit Primadonnenstatus" beschrieben, nicht zu fürchten haben.
Während die Winzer in ihre Schatzkammern stiegen und dort Flaschen venerablen Alters ausgruben, wie Thomas vom Winzerblog mit der Hex vom Dasenstein von 1994 und in einem zweiten Beitrag dem Waldumer Pfarrberg aus Baden von 1989 oder Harald Steffens von den Bildergeschichten aus dem Weingut Steffen-Kess mit einen 1995ger Spätburgunder von der Ahr - gab es jede Menge anderer Beispiele aus jüngren Jahrgängen, die ins Glas kamen.
Der Schnutentunker gab uns dabei die Weisheit seines Winzers von der Ahr wieder, der für mehr Schwefel für besseren Pinot plädiert. Alexander "der Ultes" mochte seinen Spätburgunder vom Weingut Sonnenhof in Würtemberg. Bernd Eck vom Bioweindepot trank seinen aus der südlichen Pfalz à la francaise zu Mittagessen. Svetlana Kittke von myexperience4you kochte einmal mehr schön, um deutsche Spätburgundervielfalt aus Baden und von der Ahr zu testen.
Jürgen Lang, von Probiowein trank seinen 2004 Spätburgunder Barrique von Höfflin zu einer mundwässernden Entenbrust. Ralf Kaiser von Weinkaiser stellte uns den Lieblingswein seiner Mutter vom Altenahrer Klosterberg vor. Der Edekaner verkostete nach einem Bekenntnis zum kapriziösen Spätburgunder einen Beamtenwein vom Staatsweingut Kloster Eberbach und war zufrieden, während Christian Hörtrich vom Augsburgblog in Baden zum Traum nur die dünne Realität im Glas fand.
Martin Zwick, verkostete den Pinot aus Baden vom bloggenden Winzer Johner zeitgleich auf seinem Blog Berlinkitchen und im Forum Weinlakai. Sport und Wein, noch ganz unter dem Eindruck seiner Entdeckungen beim Pinot-Day, sagte dafür seinen Dank an Dirk Würtz und seinen Pinot Noir Bolinas 2005.
Dirk Würtz, der einen der anrührendsten Beiträge dieser an persönlichen Bekenntnissen zur Rebsorte nicht armen Weinrallye beitrug - Pinot Noir, "oder wie ich den Wein zu lieben lernte" eine Erweckungsgeschichte mit Gänsehaut...
Stefan Schwytz vom Blog Baccantus, weinsozialisiert mit Burgundern, nahm auch gleich zweimal teil, zunächst mit Spätburgundern aus dem Süden Deutschlands und dann, als Nachtrag mit einer Variante, die sonst noch nicht erwähnt wurden war, dem Weißherbst.
Und ein letzter origineller Beitrag, der ganz ohne Wein im Glas auskam, dieses aber in den Mittelpunkt stellte, von Marquee vom Blog AllemAnfang, der das tiefe B fand.
So ich hoffe, ich habe niemanden vergessen! Sonst bitte bei mir melden... Bleibt noch einmal zu erwähnen, dass die nächste Weinrallye # 33 im Mai von Robert Freudenthaler, dem Vinissimus aus Österreich ausgerichtet wird, der diesmal wegen Verkostungsstress und anderer Verkehrprobleme nicht teilnehmen konnte.