Es soll ein Sommerthema sein, das da für die August-Weinrallye von Werk2 ausgerufen wurde, unter dem wohl nur im deutschsprachigen Raum möglichen Titel: Wasser in den Wein, alles Schorle oder was....
Nun hat schon mein Kollege von der Mosel, Harald Steffens so ungefähr alles historisch Wissenswerte in seinem Rallyebeitrag dazu gesagt.
Viel mehr kann ich dazu kaum beitragen - auch hier in Frankreich ist es natürlich nicht erlaubt, den Wein mit Wasser künstlich zu vermehren (mouiller)...bei Tisch gehört es höchsten in vielen ländlichen Familien zur Geschmackserziehung der Kinder dazu, ihnen das bei Tisch immer präsente Wasser mit ein paar Tropfen Rotwein zu kolorieren...mit zunehmendem Alter ein paar Tropfen mehr... das nannte man dann in meiner französischen Schwiegerfamilie "den Wein taufen" (baptiser le vin).
Und natürlich wurde auch von den Erwachsenen im Hochsommer mittags der Wein auch schon mal mit Wasser verlängert...vor allem gegen Ende des Essens, wo (entschuldige, Harald;-) der letzte Weinrest im Glas gegen den Durst mit Wasser aufgefüllt wurde... aber eigentlich war und ist es eher üblich, einfach ein zweites Glas für den durststillenden Schluck Wasser mit einzudecken, das, frisch aus der Leitung in seiner Karaffe auf keinem Tisch fehlen darf.
Und so ist es auch zu erklären, dass es mir nicht einfiele, in den Wein, der nach dem hier Goethe zugeschriebenen Motto: das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken, sorgsam ausgesucht wird, dann Wasser oder gar noch Schlimmeres zu füllen. Das überlassen wir mit Schaudern den neureichen Russen oder Chinesen (die Nationalitäten lassen sich beliebig ergänzen oder austauschen;-), von denen immer wieder berichtet wird, dass sie selbst in Spitzenrestaurants angeblich hemmungslos Colagetränke in ihren Château Petrus gießen....
Das Kranenwasser muss schon sehr schlecht sein, damit ich es im Restaurant oder bei Freunden mit Wein desinfiziere (der dann leider eh meist der Wasserqualität entspricht, wie ich in langen Jahren herausgefunden habe).
Deshalb: auch und gerade an den Hundstagen, wie sie hier im Moment Einzug gehalten haben, genieße ich unser hauseigenes Quellwasser pur. und abends den reinen Wein .... sowieso .