Feiertage haben ja was schönes - kein Einkaufsstress, denn die Läden sind selbst in Frankreich an zweiten Feiertagen oft geschlossen...die Mailbox fast leer...
aber als Selbstständiger ist man ja Herr seiner Arbeitszeit und als Winzer richtet sich die eben eher nach der Natur und dem Wetterbericht - und die bestimmen im Moment beide, dass der nächste Feiertag wohl erst bei der nächsten Regenfront einzulegen ist - zumindest was die Arbeit im Weinberg anbelangt.
Heute sieht das so aus:
Volle Sonne und leichter Wind aus Ost-Süd-Ost vom Mittelmeer - da werden aus den angekündigten 25°C oben auf dem Berg leicht gefühlte 30°C - und schon jammert der so lange kältegebeutelte Landmensch über den Schweiß, der ihm bei der gebückten Feinarbeit an den wenigsten schon zum teil freigesensten Rebstöcken von der Stirne rinnt - und erinnert sich, ob er will oder nicht, an die Zeilen aus Schillers Glocke aus lang zurückliegenden Schulzeiten...
Die Geiztriebe, also beim Schnitt ungeplante Seitentriebe an den Stämmen der Rebstöcke werden von Hand entfernt - hier und da kommt auch noch die Rebschere zum Einsatz, um einen vergessenen Trieb vom Vorjahr, der sich beim Winterschnitt im Bewuchs versteckte oder eine zu dicht am Stamm wachsende Dorne oder Schlingpflanze zu entfernen, die der Senser übersehen.
Und heute fehlen auch die paar Wolken am Himmel, die vor zwei Tagen noch für etwas Frische sorgten, also freue ich mich nach der Nachmittagsschicht schon auf den Abstieg und die verdiente Erholung auf dem Récamier im "Sommersalon", den wir schließlich doch wieder einweihen konnten...
vielleicht komme ich dort dann auch endlich dazu, meinen wieder einmal verspäteten Beitrag zur Weinrallye # 33 zu schreiben.