23 juillet 2009
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Der Wein und die Tinte - die französische Literatur und der Wein vom 13. bis ins 20. Jahrhundert. Da kam so einiges zusammen... Aber diese Geschichte ist ja noch lange nicht abgeschlossen, wie mir ein Blick in die Spezialabteilung Wein der größten unabhängigen Buchhandlungen Frankreichs, Librairie Mollat, in Bordeaux im vorigen Monat zeigte:



(auf die Bilder klicken, um mehr zu sehen)

Literatur, d.h., Texte, die mich inspirieren oder zum Nachdenken anregen, müssen nicht immer der Fiktion angehören, zwei Bücher auf meiner aktuellen Leseliste sind beim gemütlichen Schmökern im Schatten unseres wilden Weins gerade eine solche Anregung, an meine eigenen Begegnungen mit Weinen und Winzern (und zahlreichen Winzerinnen) zurück zu denken...

Aber darüber werde ich sicher in den nächsten Wochen noch ausführlicher berichten.
Die Qual der Wahl - wie bei einem gut sortierten Weinhändler:-)! Zumal bei mir hier gleich mehrere Leidenschaften betroffen sind: Bücher, Wein und die besondere Atmosphäre einer gut sortierten Buchhandlung..., wie ich sie auch bei meinen Besuchen In Düsseldorf immer wieder gerne aufsuche.
Und so findet sich in meinen Beständen so einiges, was ich zum Thema Wein und Literatur hätte heranziehen können - abgesehen von der crime und wein Sektion, die ich ja vor zwei Jahren schon zweimal vorgestellt habe und die, wie ich heute morgen sah, auch bei Bernhard Fiedler und Vinissimus gut vertreten ist.
Mein Lieblingsband über Weinpoesie ist die Sammlung des persischen Dichters und Mathematikers Omar Khayyam, Le Vin de Nishapour, den ich in einer sehr schönen und neu übersetzten Ausgabe vor ein paar Jahren in Paris fand und dessen Verse :
Quand je serais mort vouez ma tombe à l'oubli,
Que le récit de ma vie serve de lesson à tous!
Mélangez la poussière de mon corps avec du vin,
Faites de mon argile des bouchons pour en sceller les fûts.
für mich seit jenem Februartag 2001 eine ganz persönliche Bedeutung haben...
Und so findet sich in meinen Beständen so einiges, was ich zum Thema Wein und Literatur hätte heranziehen können - abgesehen von der crime und wein Sektion, die ich ja vor zwei Jahren schon zweimal vorgestellt habe und die, wie ich heute morgen sah, auch bei Bernhard Fiedler und Vinissimus gut vertreten ist.
Mein Lieblingsband über Weinpoesie ist die Sammlung des persischen Dichters und Mathematikers Omar Khayyam, Le Vin de Nishapour, den ich in einer sehr schönen und neu übersetzten Ausgabe vor ein paar Jahren in Paris fand und dessen Verse :
Quand je serais mort vouez ma tombe à l'oubli,
Que le récit de ma vie serve de lesson à tous!
Mélangez la poussière de mon corps avec du vin,
Faites de mon argile des bouchons pour en sceller les fûts.
für mich seit jenem Februartag 2001 eine ganz persönliche Bedeutung haben...


Literatur, d.h., Texte, die mich inspirieren oder zum Nachdenken anregen, müssen nicht immer der Fiktion angehören, zwei Bücher auf meiner aktuellen Leseliste sind beim gemütlichen Schmökern im Schatten unseres wilden Weins gerade eine solche Anregung, an meine eigenen Begegnungen mit Weinen und Winzern (und zahlreichen Winzerinnen) zurück zu denken...



Aber darüber werde ich sicher in den nächsten Wochen noch ausführlicher berichten.
Das Nachdenken über die jüngere Kunst: den Film, diese Mischform zwischen Literatur und bildlicher Darstellung, wenn es dem Autor gelingt, über eine gefällige Story, wie in den bekannten Beispielen im Stile von Sideways hinaus zu kommen, das bewegte Bild in den Dienst der Kunst zu nehmen, wie in einigen der Beispiele, die die Kommentartoren zu meiner Winzerinnenweinrallye schon aufgezeigt haben, hat mich dann an einen meiner Lieblingsfilme erinnert, eigentlich auch eine Literaturverfilumng, nach einer Novelle von Karen Blixen: Babettes Fest, vor ein paar Jahren wieder im Manesse Verlag aufgelegt.


und natürlich bin ich bei you tube fündig geworden, wo das sagenhafte Festmal, das uns so schön die möglichen Genussformen von Essen und Wein vor Augen führt: Babette, die schaffende Künstlerin, ehemals begnadete und bewunderte Chefin des Café Anglais in Paris, deren kenntnisreicher Genuss sich in den Augen spiegelt, wenn sie den Wein in der Küche verkostet, General Löwenhielm, der Mann von Welt der den außergewöhnlichen Genuss erkennt und selbst in einer dafür nicht empfänglichen Umgebung nicht kommentarlos vorbeigehen lassen kann - und die Dorfbewohner, die vorher aus christlicher Pietät allen lustvollen Kommentaren abgeschworen haben, bei denen sich aber das Wunder der Begegnung mit dem echten Genuss vollzieht. Un Moment de grâce!
Ich kann die beiden Ausschnitte von Babettes Feast nur empfehlen: Teil 1 und Teil 2, leider nur in Englisch.
Leider gab es in meinem Keller keinen Amontillado, auch der edle Veuve Cliquot von 1860 war nicht vorrätig, der dritte Wein, im Film vermutlich ein alter Burgunder, wird im Buch gar nicht erwähnt, also wird hier heute auch keine festliche Verkostung nachgestellt - meine Kochkünste wären wohl auch nicht auf der Höhe der begnadeten Babette, die am Ende den Wunsch aller schaffenden Künstler ausspricht, diesen Schrei aus der Tiefe des Herzens:
"Erlaubt mir, über mich hinaus zu wachsen!"
vielleicht braucht es dazu von Zeit zu Zeit doch mal etwas mehr als Fast Food, Cola-Schoppen und einen flotten Video-Clip:-)... aber das ist keineswegs abfällig oder böse gemeint...
Ich kann die beiden Ausschnitte von Babettes Feast nur empfehlen: Teil 1 und Teil 2, leider nur in Englisch.
Leider gab es in meinem Keller keinen Amontillado, auch der edle Veuve Cliquot von 1860 war nicht vorrätig, der dritte Wein, im Film vermutlich ein alter Burgunder, wird im Buch gar nicht erwähnt, also wird hier heute auch keine festliche Verkostung nachgestellt - meine Kochkünste wären wohl auch nicht auf der Höhe der begnadeten Babette, die am Ende den Wunsch aller schaffenden Künstler ausspricht, diesen Schrei aus der Tiefe des Herzens:
"Erlaubt mir, über mich hinaus zu wachsen!"
vielleicht braucht es dazu von Zeit zu Zeit doch mal etwas mehr als Fast Food, Cola-Schoppen und einen flotten Video-Clip:-)... aber das ist keineswegs abfällig oder böse gemeint...