11 % Alkohol - als Rebsorte 100% Oeillade (eine, auch als Tafeltraube geschätzte Spielart des Cinsault), der leicht durch die Kehle rinnt, das ist der Inhalt dieser Flasche Ubac du Domaine Beau Thorey , der von Christophe Beau, einem erfindungsreichen und engagierten Winzer im biodynamischen Anbau, 2005 in Corconne, Pic Saint Loup, im Gard erzeugt wurde.
Ein wirklich süffiger Wein, den ich serviere, wenn ich weiß, dass mein Gast tanninreichere Weine nur mit einer Grimasse herunterschlucken würde. Ein Wein voller frischer Frucht, weich und geschmeidig, der keinen Widerstand im Mund bietet und sehr gut die Spaghetti am Mittag, eine Wurstplatte, ein Hühnchen, ein Kottelet oder ein Steak begleiten kann, eben die schnelle Alltagsküche.
von eher heller Farbe
Persönlich ziehe ich eine andere Cuvée von Beau Thorey vor, die bella para 2004, 8 € , die durch mehr Materie überzeugt und so auch einen längeren Abgang hat, aber ich freue mich, dass ich mit dem Ubac doch noch einen Wein in meinem Fundus hatte, der wohl der Vorstellung von einem Alltagswein entsprechen könnte, so man denn alltäglich Wein trinkt, über den man nicht weiter nachdenkt (und der gerade deshalb manchmal so gefährlich ist, denn da trinkt man gerne im Eifer einer Diskussion ein oder zwei Glas mehr)!
Übrigens eher eine deutsche Eigenart. Während es zum french paradox wohl auch viel beiträgt, dass nach meiner Erfahrung bei Tisch nach Abschluss des Menus mit Käse und Nachtisch meist noch ein Café serviert wird (allenfalls ein pousse café bei besonders konsistenten Mahlzeiten, also ein kleines Glas Alkohol, das die Verdauung anregen soll) und dann auch noch stundenlang bei Wasser weiterdiskutiert wird (bzw. aufgebrochen, da häufig ja auch das Essen schon Stunden vom ersten bis zum letzten Gang gedauert hat), war und bin ich immer noch erstaunt, bei deutschen Gästen zu sehen, dass munter weiter Wein getrunken wird, solange noch irgendwo etwas in einer Flasche ist....
Aber zurück zu meinem Winzer: schauen Sie sich auf der Webseite von Christophe Beau um - es gibt da auch eine Erläuterung seines Projekts eines etruskischen Weinbergs und sogar die Möglichkeit, Mitbesitzer einiger Rebstöcke zu werden.