4 novembre 2007
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17:02
Der Herbst erfreut uns immer noch mit einem echten Altweibersommer und so konnte auch in diesem Jahr wieder das nun schon traditionelle Olarguer "Fest der Maronen und des neuen Weins" unter idealen Bedingungen stattfinden.

Für die zahlreichen Besucher aus dem Umland und auch von weit bis zur Küste hinunter, war schon die Anfahrt durch das Orbtal ein reiner Augenschmaus. Herbstliche Weinfelder in leuchtenden Farben, wie hier bei Roquebrun strahlten mit dem blauen Himmel und der großzügigen Sonne um die Wette.

Angekommen in Olargues konnte man den Hauptort des Geschehens leicht finden, indem man seiner Nase folgte: auf dem Platz vor der Mairie (dem Bürgermeisteramt) hatten die fleißigen Mitglieder des Festkommitees schon Tage vorher große Reisighaufen aufgestapelt, die dann das Feuer, über dem eine in Eigenkonstruktion gebastelte große Trommel gedreht wird, mit kräftigen Flammen und der nötigen Glut nährten.

Die so frisch gerösteten Maronen konnten zwei Tage lang in den klassischen Tüten aus Zeitungspapier gekostet werden, die vom Altenclub L'Oulo in den letzten Tagen gefaltet worden waren. Eine der bekanntesten Sorten der Edelkastanie trägt übrigens den Namen unseres Dorfes: marron d'Olargues.

Für den Ohrenschmaus sorgte dieses Jahr eine Dudelsackband - was zeigt, dass die Integration der Zuwanderer aus anderen Ländern Europas schon voll bis in die Folklore der Dorffeste durchgeschlagen ist. Ganz so ungewöhnlich waren die Klänge sowieso nicht, denn bis auf die Schottenröcke sind die Einwohner unserer Haut Cantons an den Klang des Dudelsacks gewöhnt, gehören solche Instrumente aus Zigenhäuten doch zum klassischen Repertoire der traditionellen okzitanischen Musikgruppen.

Der Vin Nouveau war auch reichlich vertreten. Vor allem die Winzergenossenschaften (Roquebrun und Berlou) haben dieses, lange Jahre dem Beaujolais vorbehaltene Getränk vor einigen Jahren als gute Marketingidee entdeckt, um einen Teil des Weinüberflusses zügig in den ersten Monaten nach der Ernte in den Umlauf zu bringen. Dabei sind die hiesigen neuen Weine meist von kräftigerer Farbe und intensiverem Geschmack, als ihr Vorbild aus dem Beaujolais - und kommen auch schon einen ganzen Monat vorher auf den Markt.
Aber auch andere Saisonprodukte aus dem Umland finden hier ihre Liebhaber. So gehört der Ail rose de Lautrec, ein Produkt mit einer eigenen AOC = Appellation d'Origin Contrôllée, die leicht rosa Knoblauchknolle aus dem Nachbardépartement Tarn zur unverzichtbaren Vorratshaltung der hiesigen Küche. Trocken aufbewahrt hält er sich bis lange ins Frühjahr und parfümiert die mediterane Küche der Gegend.
Auch die schwarze Rübe, Navet noir de Pardailhan, so unverzichtbar in einem zünftigen Winterragout, ist ein ganz besonderes Gemüse. Sie wurde von Slow Food ins das Programm der zu schützenden Sentinelle-Produkte aufgenommen. Diese besondere Sorte wächst nur rund um das Dörfchen Pardailhan auf besonderen Böden, die beweisen, dass auch für Gemüse der Begriff des Terroir durchaus an seine Berechtigung hat.

Neben den Maronen siind auch die Walnüsse aus neuer Ernte jetzt überall zu finden. Ein Jungbauer aus Olargues, Olivier Lefebvre, von Les Jardins des 4 Saisons, hat sie in sein Sortiment der Saisonprodukte aufgenommen und bietet sie nicht nur als ganze Nüsse, sondern auch transformiert zu Walnussöln, Walnusslikör und Nusskernen in Sirup an.

Unter den zahlreichen Imkern der Gegend gehören Denis Cournol und Evi Montauban vom Rucher de Fiers-Loups zu unseren bevorzugten Produzenten. Ihr Kastanien- und Heidehonig ist ein Gedicht. Erarbeitet nach biodynamischen Methoden, kalt geschleudert, verströmt dieser cremige Honig die Aromen, die ich auch zur Blütezeit der Frühjahrs- , Sommer- und Winterheide, die auf unseren Schieferböden so gut wachsen, bei einem Spaziergang durch die Hügel so schätze. Die Sorte Miel du Maquis vereint in sich die Düfte aller aromatischen Pflanzen und Blüten der Strauchlandschaft an einem Sommertag.

Die beiden geben aber auch gerne Auskunft über die gesundheitsfördernde Verwendung von Pollen und Propolis aus der Produktion ihrer Bienvölker.
Neben diesen konsumierbaren Schätzen habe ich auf der begleitenden Ausstellung auch diemal wieder eine neue Künstlerin entdecken können, die in Saint Vincent d'Olargues ihre Zelte aufgeschlagen hat. Ihr Name ist Sophie Rèche, von Haus aus auch Restauratorin für Kirchenkunst und Vergoldungen. Der Name ihrer Werkstatt ist entsprechend "Les Atéliers des Mains d'Or" der goldenen Hände. Neben der Mappe mit Restaurierungsarbeiten in Kirchen und Schlössern haben mich vor allem ihre Zeichnungen und Objekte, wie diese Kombination aus Stofmalerei und alten Holzstücken, beeindruckt.


Es gibt viele Künstler, die sich hier im Laufe der Jahre angesiedelt haben, zwei von ihnen habe ich schon in der französischen Ausgabe meines Blogs vorgestellt: Els Knockaert, die Malerin aus Belgien und ihre farbenfrohen Bilder von Ernteszenen und Patricia Nénaire, die Fleurographin, deren Bilder aus Blumen und Pflanzenmaterial wohl einmalige kleine Kunstwerke darstellen. Ein Besuch in ihrem Atelier in Olargues ist schon durch den Anblick der "Zutaten" ein Augenschmaus!

Für die zahlreichen Besucher aus dem Umland und auch von weit bis zur Küste hinunter, war schon die Anfahrt durch das Orbtal ein reiner Augenschmaus. Herbstliche Weinfelder in leuchtenden Farben, wie hier bei Roquebrun strahlten mit dem blauen Himmel und der großzügigen Sonne um die Wette.

Angekommen in Olargues konnte man den Hauptort des Geschehens leicht finden, indem man seiner Nase folgte: auf dem Platz vor der Mairie (dem Bürgermeisteramt) hatten die fleißigen Mitglieder des Festkommitees schon Tage vorher große Reisighaufen aufgestapelt, die dann das Feuer, über dem eine in Eigenkonstruktion gebastelte große Trommel gedreht wird, mit kräftigen Flammen und der nötigen Glut nährten.

Die so frisch gerösteten Maronen konnten zwei Tage lang in den klassischen Tüten aus Zeitungspapier gekostet werden, die vom Altenclub L'Oulo in den letzten Tagen gefaltet worden waren. Eine der bekanntesten Sorten der Edelkastanie trägt übrigens den Namen unseres Dorfes: marron d'Olargues.

Für den Ohrenschmaus sorgte dieses Jahr eine Dudelsackband - was zeigt, dass die Integration der Zuwanderer aus anderen Ländern Europas schon voll bis in die Folklore der Dorffeste durchgeschlagen ist. Ganz so ungewöhnlich waren die Klänge sowieso nicht, denn bis auf die Schottenröcke sind die Einwohner unserer Haut Cantons an den Klang des Dudelsacks gewöhnt, gehören solche Instrumente aus Zigenhäuten doch zum klassischen Repertoire der traditionellen okzitanischen Musikgruppen.

Der Vin Nouveau war auch reichlich vertreten. Vor allem die Winzergenossenschaften (Roquebrun und Berlou) haben dieses, lange Jahre dem Beaujolais vorbehaltene Getränk vor einigen Jahren als gute Marketingidee entdeckt, um einen Teil des Weinüberflusses zügig in den ersten Monaten nach der Ernte in den Umlauf zu bringen. Dabei sind die hiesigen neuen Weine meist von kräftigerer Farbe und intensiverem Geschmack, als ihr Vorbild aus dem Beaujolais - und kommen auch schon einen ganzen Monat vorher auf den Markt.
Aber auch andere Saisonprodukte aus dem Umland finden hier ihre Liebhaber. So gehört der Ail rose de Lautrec, ein Produkt mit einer eigenen AOC = Appellation d'Origin Contrôllée, die leicht rosa Knoblauchknolle aus dem Nachbardépartement Tarn zur unverzichtbaren Vorratshaltung der hiesigen Küche. Trocken aufbewahrt hält er sich bis lange ins Frühjahr und parfümiert die mediterane Küche der Gegend.
Auch die schwarze Rübe, Navet noir de Pardailhan, so unverzichtbar in einem zünftigen Winterragout, ist ein ganz besonderes Gemüse. Sie wurde von Slow Food ins das Programm der zu schützenden Sentinelle-Produkte aufgenommen. Diese besondere Sorte wächst nur rund um das Dörfchen Pardailhan auf besonderen Böden, die beweisen, dass auch für Gemüse der Begriff des Terroir durchaus an seine Berechtigung hat.

Neben den Maronen siind auch die Walnüsse aus neuer Ernte jetzt überall zu finden. Ein Jungbauer aus Olargues, Olivier Lefebvre, von Les Jardins des 4 Saisons, hat sie in sein Sortiment der Saisonprodukte aufgenommen und bietet sie nicht nur als ganze Nüsse, sondern auch transformiert zu Walnussöln, Walnusslikör und Nusskernen in Sirup an.

Unter den zahlreichen Imkern der Gegend gehören Denis Cournol und Evi Montauban vom Rucher de Fiers-Loups zu unseren bevorzugten Produzenten. Ihr Kastanien- und Heidehonig ist ein Gedicht. Erarbeitet nach biodynamischen Methoden, kalt geschleudert, verströmt dieser cremige Honig die Aromen, die ich auch zur Blütezeit der Frühjahrs- , Sommer- und Winterheide, die auf unseren Schieferböden so gut wachsen, bei einem Spaziergang durch die Hügel so schätze. Die Sorte Miel du Maquis vereint in sich die Düfte aller aromatischen Pflanzen und Blüten der Strauchlandschaft an einem Sommertag.

Die beiden geben aber auch gerne Auskunft über die gesundheitsfördernde Verwendung von Pollen und Propolis aus der Produktion ihrer Bienvölker.
Neben diesen konsumierbaren Schätzen habe ich auf der begleitenden Ausstellung auch diemal wieder eine neue Künstlerin entdecken können, die in Saint Vincent d'Olargues ihre Zelte aufgeschlagen hat. Ihr Name ist Sophie Rèche, von Haus aus auch Restauratorin für Kirchenkunst und Vergoldungen. Der Name ihrer Werkstatt ist entsprechend "Les Atéliers des Mains d'Or" der goldenen Hände. Neben der Mappe mit Restaurierungsarbeiten in Kirchen und Schlössern haben mich vor allem ihre Zeichnungen und Objekte, wie diese Kombination aus Stofmalerei und alten Holzstücken, beeindruckt.


Es gibt viele Künstler, die sich hier im Laufe der Jahre angesiedelt haben, zwei von ihnen habe ich schon in der französischen Ausgabe meines Blogs vorgestellt: Els Knockaert, die Malerin aus Belgien und ihre farbenfrohen Bilder von Ernteszenen und Patricia Nénaire, die Fleurographin, deren Bilder aus Blumen und Pflanzenmaterial wohl einmalige kleine Kunstwerke darstellen. Ein Besuch in ihrem Atelier in Olargues ist schon durch den Anblick der "Zutaten" ein Augenschmaus!